Die erste Handball-Trainerfortbildung von Winti-Kids war praxisnah und lehrreich - und sie brachte Trainerinnen und Trainer aus der ganzen Region zusammen.

Drei Themen standen im Zentrum der Fortbildung für Handballtrainierinnen und -trainer: Werfen, Passen und Wahrnehmen. Ausbilder waren Valentin Bay und Goran Cvetkovic von Pfadi Winterthur und Michael Gehring von Winti Kids. Zusammen mit einer Gruppe junger Spielerinnen und Spieler zeigten die Handballfachmänner am Samstag, 26. Januar Übungen, mit denen sie Wurf, Pass und Wahrnehmung trainieren und worauf sie dabei achten. 27 Trainerinnen und Trainern aus der Region nahmen an dem von Winti Kids organisierten Anlass in Elsau teil.

Pfadi-Nachwuchstrainer Valentin Bay demonstriert, wie sich am Rande eines Mannschaftstrainings an Posten mit Gummiseil, Turnkeule und Gymnastikball die individuelle Wurftechnik verbessern lässt. Auf diese Weise könne er einen Spieler separat beobachten und ihm die nötigen Hinweise ohne Ablenkung geben, sagte Valentin. Im Demonstrationstraining wies er beispielsweise auf die nicht korrekte Armhaltung eines Spielers hin. Aufgrund der Vorschläge der teilnehmenden Trainer passte er die Übung an und liess gleich anschliessend über die Wirkung dieser Anpassung diskutieren. Valentin empfahl im Zweifelsfall kleinere oder weiche Bälle zu verwenden damit alle Spielerinnen und Spieler vom Wurftraining profitieren könnten. 

Es führt kein Weg vorbei an einem präzisen Passtraining mit vielen Wiederholungen

Goran Cvetkovic, 2018

SHL-Assistenztrainer Goran Cvetkovic zeigte den Trainerinnen und Trainern auf, warum seiner Meinung nach an einem präzisen Passtraining mit vielen Wiederholungen kein Weg vorbei führt. Seine einfachen Übungen - Pässe erst nach einem Schritt, dann nach zwei und schliesslich nach drei Schritten - machten in der Sporthalle Elsau die Defizite der Spielerinnen und Spieler schnell sichtbar. Ob Hand, ob Arme, ob Ober- oder Unterkörper, ganz zu schweigen von den Beinen: Das Passen sei schwierig genug und wichtigste Grundlage fürs Handballspiel, sagte Goran. Für Pässe vom falschen Bein und mit der falschen Hand bleibe da einfach keine Zeit. Er plädierte dafür, die Spieler im Technikteil eines jeden Trainings zuerst nur und stur im Passen auszubilden. Würfe und Täuschungen und alles andere könnten im spielerischen Teil trainiert werden.

Dass auch Trainer oft bloss mit einem Auge sehen, demonstrierte Michael Gehring, langjähriger Nachwuchstrainer auf allen Stufen von Winti Kids. Dabei seien nicht die Augen der limitierende Faktor, sondern das Hirn, sagte Michael. Das wurde schnell sichtbar, als Spieler und Trainer mehrere farbige Bälle gleichzeitig im Blick zu halten versuchten oder sich einen Ball zuwarfen verbunden mit dem Zuruf mit welcher Hand der Ball zu fangen sei. Werde das Hirn regelmässig im gleichzeitigen Wahrnehmen von Ball, Mit- und Gegenspieler trainiert, fänden Spielerinnen und Spieler auf dem Handballfeld schneller Lösungen, sagte Michael. Trainieren lasse sich das mit einfachen Hilfsmitteln wie Ballonen, Tüchern, Jonglierbällen - und mit Augenklappen, wie sie Piraten an der Fasnacht tragen.

Über Beobachtungen und Lösungsansätze wurde in den drei Ausbildungsblöcken lebhaft debattiert. Beim Kaffee war Zeit für den Austausch von Neuigkeiten und Meinungen. Die Trainerinnen und Trainer brachten einfacher und schwieriger zu lösende Fragen mit in die Veranstaltung, die in dieser Form erstmals stattfand. Viele fachliche Fragen vermochten die Ausbildner präzise zu beantworten. Für andere Fragen und Probleme fanden sie und die Trainer gemeinsam Lösungen. Einige Antworten aber werden wohl frühestens an der nächsten Trainerfortbildung von Winti Kids gegeben. Diese soll im Jahr 2019 noch ein bis zwei Mal angeboten werden. (David Herter)